Einer mehr der weint

verlieren uns in nichtigkeiten
du siehst mich an und schaust doch weg .
ich,liebesberauschter zellverrband,
herz in not, mit rücken an der wand.
du funktionierst gelangweilt, wie gewohnt,
kaufst scheibenkäse im angebot.

und es gibt kein leid,keine trauer,kein schmerz.
und dein körper bleibt unversehrt, unberührt.
solche angst hatte ich um dich und um das leben,
nun bleibt alles und wir,wir bleiben auch.

wogendes meer des sturmes müde, vom leben gezeichnet, vom sein.
dort, mit wellenblick, waren wir dem himmel so nah,
seelenrein.

dort, unter dieser sonne, haben wir gesessen, geredet, gelacht.
hier, unter diesem mond, gewartet, gesehnt und vermisst.
niemals kam uns in den sinn ,wir haben nie daran gedacht,
das leben ist nicht ewiglich, dass da auch ein ende ist.
nun läuft die zeit ab, der himmel sternenfrei trübe,
und was noch kommt und von allem bliebe,
uns wird es nicht mehr geben, es bleibt die liebe.

dein blick in meinen unruhigen augen,
dein atem taktvoll in schlafloser nacht.
decke mich zu mit gedanken
und du bleibst, seelennah.
kleiner bin ich geworden in den monaten
der winter ist willkommen, herbstwarm.

die liebe zerfiel staublos
es hat uns gegeben, mehr nicht.
überlebensprognose verfehlt.
du bist nicht mehr hier,
ich nicht mehr dort.
sinnloser tod, unwürdiges grab.

und ist ein ereignisloser tag nicht zugleich ereignisvoll,
nicht schon im vergehen ein wunderschöner tag?!
bedeutet kein ereignis doch auch kein leid,
kein fortgehen, keine trauer .
nichts bewegt sich wirklich, wir bleiben.