Einer mehr der weint

wir können das glück nicht halten
nicht uns, nicht einen kurzen moment.
weisst du noch damals, liebesreisende mit übergepäck.
jetzt, wegzehrung gierig aufgebraucht,
verloren,vertan.

bis ich mehr bliebe als gesicht und stimme
braucht es zeit und dich und mich.
bis ich bliebe, schmerzvoll erinnerlich,
muss ich sein, dir und mir.
es muss uns geben bevor der abschied da,
leg deine hand auf meine stirn, sei mir nah.

da sind wir und leben unsere lebenszeit ab.
nichts wird von uns bleiben,irgendwann,
und irgendwann hat es uns nie gegeben.
asche und staub, lebensziel verfehlt.

schlafend liegst du neben mir
ich sehe dich an, berührt und ganz dein.
jetzt, in diesem moment, ist alles gut,
jetzt ist die seele frei und bereit.
du bewirkst so viel und weisst es nicht
was du bedeutest und mir bist.
das glück hält mich umfangen,
ich liebe, ich liebe.

die endlichkeit kreist drohend über uns.
was bleibt,noch vergönnt, liegt nicht in unseren händen.
alt möchte ich werden an deiner seite, dich behüten,
dir nah sein, sehen wie du bist und wie du wirst.
dich tragen und wiegen, durch momente die kalt und rauh.
lehne dich an, morgen in der dämmerung, wir haben uns, sind da.
jetzt kann uns nichts geschehen, jetzt noch nicht.

vermisse ich dich oder fehlst du mir
ist deine haut, bist du mir noch nah.
ich sehne dich herbei, verzehre mich,
du siehst aus dem fenster, herbstbeginn.
sei mir zugetan, wie damals im mai,
seelenvoll und herzenswarm

schleiche mich an gelegentlich, komme aus der deckung,
hören reicht nicht mehr, nun muss ich sehen.
da bin ich, ganz mensch und doch kleiner als gedacht,
du sollst und darfst mich erkennen, ich bin ein beobachter.
was ich erwarte, wenig, eine kleinste bewegung von dir, mehr nicht.
und in mir ist ruh, endlich ruh.
bis ich wieder erwache, denke, aufschrecke, wieder höre und dann komme,
zu dir, der du alles bist.