thomasfrancisco - 9. Aug, 17:54
die hände hattest du in den schoß gelegt
sie verweilten aber ruhten nicht, wie du.
dein blick ohne jede würde,
dein gesicht gezeichnet und verhärmt.
nichts ist geblieben von dir,
dein herz eine fensterlose grabkammer.
dass wir uns mal liebten, jahr um jahr,
erschüttert drehe ich den rücken dir zu,
bin fort.
thomasfrancisco - 9. Aug, 13:43
Auf einmal ist aus allem Grün im Park
man weiß nicht was, ein Etwas, fortgenommen;
man fühlt ihn näher an die Fenster kommen
und schweigsam sein. Inständig nur und stark
ertönt aus dem Gehölz der Regenpfeifer,
man denkt an einen Hieronymus:
so sehr steigt irgend Einsamkeit und Eifer
aus dieser einen Stimme, die der Guß
erhören wird. Des Saales Wände sind
mit ihren Bildern von uns fortgetreten,
als dürften sie nicht hören was wir sagen.
Es spiegeln die verblichenen Tapeten
das ungewisse Licht von Nachmittagen,
in denen man sich fürchtete als Kind.
R.M.Rilke
thomasfrancisco - 9. Aug, 13:35